Gerald Hüther: Inneres Kind - Teil 1 #107

Episode #107: In dieser und der nächsten Folge teile ich ein Interview mit dem wundervollen Gerald Hüther mit dir. Dieses Gespräch ist im Rahmen des Heile deine Inneres Kind Kongresses entstanden. 

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Überblick. Worum geht´s.

Wir sind als Menschen, schon als kleine Kinder in der Lage für die furchtbarsten Situationen Lösungen zu finden. Wir haben ein so plastisches und formbares Hirn, dass wir da immer Lösungen finden. Und diese Lösung wird dann aber auch im Gehirn festgeschrieben und verankert.

Gerald Hüther erklärt in diesem spannenden Interview ausführlich wie wir als Kinder Lösungen finden, sich diese Lösungen in unser Gehirn schreiben und uns dann ein leben lang beschäftigen. 

Es folgt eine ausführlich textliche Version des Beitrags. Bitte entschuldige eventuelle Ausdrucksfehler oder seltsamen Satzbau. Der Text ist ein automatisches Transkript des Audios.

Gerald Hüther: Wie die Kindheit dein Gehirn formt Teil 1 #107

Episode hundert7 und heute in dieser und in der nächsten Woche habe ich ein ganz besonderes Schmankerl für dich, nämlich

zwei Teile, in zwei Teilen das Interview mit dem wunderbaren Gerald Hüter, das ich im Rahmen des Heil dein inneres Kind Kongresses eins Punkt null aufgezeichnet habe

dieses Interview wurde mittlerweile über 35.000 Mal auf YouTube

angesehen und äh ich möchte es dir hier im Podcast nicht vorenthalten, viel Freude damit.

Herzlich willkommen und.

[0:38] Music.

[0:51] Was du gleich hörst und siehst, ist das Interview mit dem wunderbaren Gerald Hüter und

Ich war so aufgeregt in dem Gespräch oder schon so mittendrin im Thema gleich von Anfang an, dass ich total vergessen habe, weil mir ja klar ist, dass den eh jeder kennt.

Wunderbaren Gerald Hüter vorzustellen und das möchte ich hiermit vorweg.

[1:12] Sozusagen nachholen. Gerald Hüter zählt zu den renommiertesten Hirnforschern in Deutschland. Er ist äh mehrfacher Autor und Bestsellerautor auf wissenschaftlicher Publikationen und sei Hauptanliegen ist es vor allem

ja Verbreitung und die Umsetzung dieser dieser Erkenntnisse aus dieser Forschung, was da oben in unserem Gehirn aufgeht

ins Leben, in den Alltag zu bringen. Und das ist es das ist er für mich auch. Er ist als Brückenbauer zwischen genau diesen

wissenschaftlichen Bereich, dieses Gehirn, das wahnsinnig

Faszinierendes Universum ist und äh ja diese Wissenschaft verbunden mit

Dann daraus diesen Erkenntnis, die man daraus zieht, um ja sich zu entfalten oder das das eigene Potential zu entfalten.

Ganze Liste an äh an an Titeln und sonstigen Auszeichnungen hervorholen, aber er ist auch hauptsächlich wundervoller Mensch mit einem großen Herzen für das Potential von uns

Den Kindern und somit unseren inneren Kindern.

[2:22] Hallo und herzlich willkommen du wunderbarer Mensch da draußen, da macht's mir gleich den Stuhl rein. Ich freue mich, dass du da bist und ähm ja

Uns äh ein Stück deiner Lebenszeit schenkst, hier ihm heile dein inneres Kind Kongress.

Wenn ihr sehen und spüren könntest, wie groß und wie weit grad mein Herz schlägt, weil ich bin riesig aufgeregt und freue mich heute einen wundervollen Menschen hier mit dabei zu haben und das ist daher

ich freue mich riesig auf das Gespräch. Schön, dass Sie äh oder auch du da bist.

Ich freue mich auch äh lieber Herr Peck und wir können auch gerne du sagen und ich finde es gut, dass so ein Kongress gemacht wird und wir hatten ja im Vorfeld miteinander gesprochen und äh das, was mich dann total überzeugt hat, war die Fliege.

Das finde ich sehr beeindruckend also.

[3:21] Respekt und äh hauen sie ran und äh wir gucken mal, dass wir was Schönes miteinander für die Zuhörer und Zuschauer zustande bringen

Sehr schön. Ja dann würde ich spontan total gerne ins Du wechseln, weil das macht's einfach grad bei dem Thema inneres Kind und da hören ganz viele inneren Kinder ja zu.

Und äh ich weiß ja, dass dass dir das ein großes Anliegen ist, die Kinder von heute und auch die Kinder von gestern. Ähm vielleicht steigen wir auch da ein. Ähm das ist tatsächlich etwas,

diese diese Fliege, die ich sehr bewusst seit Jahren, also jetzt schon mittlerweile glaube ich seit zwei Jahren so in in meinem öffentlichen Auftreten immer wieder

auch zeige und auf der Bühne oder so habe und hm.

[4:02] Ausdruck für mich immer wieder meine Frau sagt, ja du musst deine Besonderheit auch wirklich zur Schau tragen, obwohl es auch ihr Idee war, möchte ich nur anmerken. Liebe Katharina, wenn du das Interview schaust, danke dafür. Ähm.

[4:16] Diese Besonderheit ist meiner Meinung nach mir in meiner Kindheit.

[4:24] Ist sie mir verloren gegangen? Ähm oder wurde sie mir abteriniert? Was lief da schief, lieber Gerald?

[4:33] Ich habe ich habe kürzlich mit meiner Frau eine Sendung gesehen, da wurden äh Popgruppen, also Schlager und so ein Zeug aus den 60er Jahren vorgeführt und zwar die die Sänger und und die Bands und dann aber auch das Publikum

Dann habe ich mit meiner Frau da gesessen und habe gesagt, ist ja voll, ist ja die Zeit, als wir da auch so achtzehn waren oder so.

Und dann habe ich gesagt, guck mal, ist ja verrückt, die sehen alle einzigartig aus. Das sieht jeder, jeder hat eine eigene Individualität

Die hatten irgendwie sehr unterschiedliche Frisuren, Klamotten sowieso. Es war ja diese Aufbruchsack, wo jeder einziehen konnte, was er wollte. Dann hatten sie auch die Zähne alle nicht gerichtet, also das sah auch noch anders aus.

Das machte den Eindruck, als sei er ein Ausmaß an Individualität,

ein individuellen Ausdrucksform in der äußeren Erscheinung äh zu sehen, die ich heute zutiefst vermisse

Mir kommen die äh vor allen Dingen jungen Leute, wenn ich die so sehe, das tut mir jetzt leid, dass ich das nur sagen muss, aber die die man sieht gehen ja noch, aber die, die einem vorgeführt werden in den Medien, sind alle gleich aus.

Furchtbar. Und da ist irgendetwas passiert in unserer Gesellschaft,

Und äh das hat etwas damit zu tun, dass wir offenbar in eine Gesellschaft hineingeraten sind, in der der Anpassungsdruck.

[5:59] Um mal das gleich so böse zu sagen und wo der Anpassungsdruck so groß geworden ist, dass man es sich gar nicht mehr richtig leisten kann.

[6:09] Aus dem Durchschnitt

und der Masse der anderen ist sehr stark herauszuragen da ist dann oftmals schon die Fliege, die man sich umbietet

Der der Versuch immerhin zu zeigen, dass man irgendwie da was nicht so ganz angepasst sein möchte.

Mhm. Und und dann auch dann wird man auch auch natürlich wahrgenommen.

Aber diese Art von von homogenem Brei, der da entstanden ist, auch in den Überzeugungen und den inneren Haltungen und den Meinungen, die die Leute so haben. Der macht mir große Sorgen.

Da ist, also wird sehr viel von Individualität geredet und wenn ich mir die Bilder angucke, äh ist es offenbar nicht weit her damit und was mich auch fasziniert hat, ist, dass das nicht nur eine eine Art von Angepasstheit im Denken ist, also in den Überzeugungen und was ihnen da so alles wichtig ist im Leben.

Sondern diese Anpassung ist auch auf der körperlichen Ebene zu sehen. Das fand ich so bemerkenswert.

[7:10] Wie wie verschieden die Leute im Gesicht und in sozusagen noch aussahen und

echt spannend, also dass man das mal so miterleben darf und dann so vor Augen geführt kriegt, finde ich sehr schön und das bringt uns jetzt sicherlich genau auf diese Spur, was hilft einem Menschen, seine eigene Einzigartigkeit zu bewahren.

Deshalb erzähle ich die lange Geschichte. Ja, also unbedingt was also

Gehen wir zurück in in unsere äh in unsere Kinderstube. Ähm da lernen wir ja schon uns.

Anzupassen, also kommt es dann daher, dass unsere Eltern schon angepasst waren und wir dann gar keine Wahl haben, als wie so angepasst. Ähm ähm aufzuwachsen oder ist es.

[8:01] Eine Entscheidung, die man trifft. Ja, es ist.

[8:07] Es ist aus der äh aus der aus der Wissenschaft äh der Psychologie und und und der Erziehungswissenschaft und der Pädagogik ist uns dieser Begriff der der Prägung so rüber gewachsen,

Das hört sich so ein bisschen an, als würde man geformt durch die Welt draußen.

Und ich bin ja Neurobiologe und äh kann nur sagen, das ist grottenfalsch.

Da wird keiner durch die äußeren Zwänge geformt, sondern der wird die Menschen sind sich selbst gestaltende Wesen.

Lernprozesse sind Konstruktionsprozesse, die im eigenen Hirn stattfinden und das, was da oben verankert wird in Form von Netzwerken, sind die Lösungen.

Die ein Mensch im Laufe seines Lebens zum Teil schon Vorgeburtlich für die Probleme findet, vor die er das so gestellt ist.

Das heißt, das ist immer aktiv. Das, was ich da in meiner Birne habe und wenn mir einer

kommt und ich dann finde, dass der bissel eigenartig ist, dann ist das nix Angeborenes oder geprägtes oder von irgendwelchen Menschen aus ihm gemachtes, sondern das ist die sonderbare Lösung, die er gefunden hat.

Um mit dem, was er da vorgefunden hat, einigermaßen zurechtzukommen.

Also nehmen wir meistens zwanghaft, ne? Gibt's ja auch der dann immer so aufräumen muss und dann immer die Zahnpastatube so ordentlich zu.

[9:34] Muss und damit dann auch noch die Partnerschaft in Gefahr bringt.

Weil die der Partner oder die Partnerin das nicht so leiten kann, wenn da dauernd einer hinterherkommt und und aufräumt.

[9:48] Das ist die Lösung, die der gefunden hat.

Das ist der ist bei Menschen aufgewachsen, denen es sehr wichtig war immer schön alles aufzuräumen und ordentlich zu machen,

Und die haben ihn nur dann gemocht und geliebt.

Wenn er das auch gemacht hat. Das hat er geahnt. Das wussten die gar nicht sagen. Der wurde dann besonders liebevoll angenommen, wenn er eben auch

alles schön aufgeräumt hat. Dann wurde er gelobt, weil denen das ja selbst auch so wichtig war. Da konnten die gar nichts dazu. Die sind auch schon so aufgewachsen

So und damit haben wir plötzlich eine Situation, wo das alles ein bisschen anders aussieht. Das heißt, dass man

während der Kindheit in eine Welt hineinwächst, wo man am Anfang eigentlich noch wie ein kleines Bäumchen so in alle Richtungen wachsen könnte?

Und dann passiert einem das, was die Obstbauern machen, wenn die das Spalierobst da ziehen.

Hat das sicher alles schon gesehen, ne? Sie werden die Ästchen an so zwei an an so Drähte festgebunden und äh das dient dann dem Zweck, dass man einen maximalen Ertrag bekommt von dem Bäumchen.

Und dieser dieser Vorgang, also diese Tätigkeit, also dieser dieser was die da machen, diese Obstbauern, dafür haben die einfach Ausdruck. Also das Festbinden der Äste. Und die heißt Erziehung.

[11:12] So, ich mache mal eine kleine Pause, damit wir alle einen Augenblick schlucken können. Das heißt, Erziehung und wenn man noch einen draufsetzen, die haben dann noch einen Terminus Technikus, wenn sich ein Ast nicht festbinden lässt, dann wird der abgeschnitten und das heißt Erziehungsschnitt.

So und das ist uns allen passiert, ob

die Eltern das gewollt haben oder nicht, ob sie's gut gemeint haben oder also meistens meinen sie's ja gut. Die hatten bestimmte Vorstellungen, worauf es im Leben ankommt

Die haben sie uns in aller Deutlichkeit mehr oder mehr oder weniger subtil sozusagen spüren lassen und dann haben wir uns selbst an diesen.

An diese Drähte festgebunden und sind alle mehr oder weniger solche Spalierobst geworden und die sehen jetzt alle gleich aus.

Jetzt bin ich wieder dort, wo ich hergekommen bin. Alle richtig, möglichst große, glänzende Äpfel, bloß kein Fallobst, bloß kein kein Wurm drin und bloß nicht so ein Schorf auf der Oberfläche, sondern alles EU-genormt, so wie man's dann auch am besten

verkaufen kann. Hier würde man sagen, so wie ein Kind, was so groß wird, dann mit

aus der Sicht der Eltern und der Erwachsenen dann die größten Chancen hat in seinem Leben erfolgreich zu sein.

[12:31] Mhm. Okay. Jetzt das ist jetzt eine dicke Nummer, also wenn man sich das so rum anschaut und und dann wird plötzlich klar, wo das innere Kind geblieben ist.

[12:41] Stell dir mal vor, du hast so eine Struktur dann angenommen, habe ich ja auch, hast du auch.

Also irgendwie sind wir da schon so fest gebunden. Mancher hat sich noch ein bisschen äh gerettet. Aber wenn du jetzt so ein Baum aus dieser Spanierobstreihe rausnimmst und ihn auf die grüne Wiese, auf die Streuobstwiese setzt

Es dauert Jahre, bis der wieder rund wird.

Wenn überhaupt das das heißt, diese einmal entstanden innere Struktur bleibt dann für den Rest des Lebens da. Mhm.

[13:13] Und das macht die Sache sehr kompliziert.

So und äh und jetzt können wir uns überlegen, was da an wichtigen Dingen verloren geht, wenn man so sich anpasst.

[13:29] Wir haben ja auch dann Psychologen, die sagen, wenn einer sich nicht richtig gut anpassen kann an diese Erwartungen, in der Schule oder im Kindergarten, dann hat er eine Anpassungsstörung.

Mhm. Da kennt sich einer Spanierobst zu werden, dann wird er noch für krank erklärt.

Und kriegt dann Pillen oder irgend so was. Äh da ist einiges äh sehr schief gelaufen.

Das, was du jetzt erzählst, bringt mich jetzt zu mir, um's nur konkreter zu machen, ja. Also ich bin in einer Familie aufgewachsen, wo meine Mutter gestorben ist, als ich fünf Jahre alt war. Das hat unser Familiensystem sehr geprägt.

Sind wir wieder bei dem Wort. Ähm mir mir hat niemand, also so im Nachhinein, jetzt weiß ich, das wird niemand gesagt, Stefan

Du bist jetzt so und so, sondern ich habe einfach gemerkt, mein Papa war emotional überfordert. Äh sonst war auch niemand da, der mit mir gesprochen hat. Das heißt ich habe daraus dann für mich

sage ich jetzt mal, ich würd's mal so sagen, äh ja sehr anpassungsfähig zu sein, sehr normal, sehr brav, sehr zurückgezogen, ähm.

[14:33] Erklär mir doch mal, was es da in mir und vor allem auch da oben passiert.

Du hast deine wichtigste Bezugsperson verloren, das war dann vielleicht die Mama. Eine eine schwere Verunsicherung und manchmal geht das sogar dann mit Angst einher und können die Kinder nicht gut schlafen und das ist ja auch alles sehr verständlich

Und dafür musst du jetzt da kann dein Papa nicht das die Lösung finden. Das hat sich sozusagen für dich eine.

Konstellation in der Welt ergeben, die für dich problemhaft ist.

Und da musst du jetzt eine Lösung finden. Du kannst dadrin nicht bleiben, weil das führt dazu, dass im Hirn so viel Inkoh-Harenz ist. Da passt einem nix mehr zusammen.

Dass du du würdest verrückt werden daran.

Und deshalb wir sind als Menschen in der Lage auch schon als kleine Kinder für die furchtbarsten Situationen Lösungen zu finden. Deshalb das siehst du ja auch auf der ganzen Welt, wo Kinder zum Teil groß werden und immer noch äh manchmal lächeln die auch noch und und und haben ihre kindliche Freude noch behalten.

[15:34] Also wir wir haben ein so plastisches formbares Hirn, dass wir selbst unter den furchtbarsten Bedingungen auch irgendeine Lösung finden und die wird dann im Herrn im Hirn aber doch auch fest

beschrieben und verankert.

Und wenn du jetzt in eine Situation kommst, wo du deine wichtigste Bezugsperson verlierst, wo der Vater diese Rolle nicht so ganz ausfüllen kann, bedeutet das, dass du ein kleines Kind wirst, was mit sehr viel Vorsicht sich in der Welt

bewegt und natürlich wirst du dann darauf achten, was da draußen passiert und was die anderen so machen und was die von dir erwarten und du wirst versuchen, diesen

Erwartungen der anderen, der Freunde und Mitschüler oder Geschwister oder wer der oder Verwandten

da versuchst du denen allen alles recht zu machen, damit du bloß nicht noch einen verlierst.

[16:22] So und dann wirst du einer, der das ganze Leben lang versucht, es anderen Menschen recht zu machen. Wenn du aus der Nummer nicht wieder rauskommst.

Und wenn es sehr übel läuft, dann bist du so sehr dabei es ständig anderen recht zu machen, dass du dann nicht mehr auf dich selber achtest.

[16:42] Ja? Das kann dazu führen, dass du dann nicht mehr darauf achtest, dass es dir gut geht.

Du sorgst dann dein inneres Kind nicht mehr gut genug in eurer Sprache?

Und das Ergebnis ist davon, dass du krank wirst. Ob du dann eine Essstörung entwickelst, weil du dich selbst nicht mehr

magst und auch mit dir selbst so ein Problem hast, dass du da lieber irgendwie weg wärst?

Weghungern würdest oder ob du irgendwas anderes an Symptomatik entwickelst, was dann regelrecht behandlungsbedürftig wird.

Oder ob es dir gelingt, zu einigermaßen gut durchzukommen, aber doch äh das ganze Leben lang immer wieder diesen Wunsch zu haben, dass doch alle dich mögen und alles gut ist.

Und dass du dafür auch zu tun bereit bist was nur irgendwie in deiner Macht steht. Ja großartig.

[17:35] Und und dann brauchst du auch noch irgendwas, was

ich dann in diese in dieser Gemeinschaft in deine eigene Eigenartigkeit oder in deine ganze Besonderheit bringt.

[17:49] Also du willst ja nicht nur dazu gehören, du willst ja auch was gestalten, du willst ja gesehen werden, du willst ja Bedeutung haben auch für die anderen, damit du dich als wichtig und zugehörig zu dieser Gemeinschaft fühlst.

So und dann tust du was.

Und irgendein Teil davon kann dann sein, dass du dir um dich zu als als jemand zu outen, der also eine eigene Meinung hat und ein eigenes äh Porträt.

Machst du dir halt auch eine Fliege um. Habe ich auch mal gemacht.

Aber es ist spannend, ja? Das äh dass man dann so zurück hat und so könntest du jetzt, das können die anderen, die uns hier zuschauen und zuhören, ja auch machen, können sie sich irgendjemanden vorstellen, am besten nicht gleich sich selbst, aber jemand anders, der ihnen auch ein bisschen

mit einer Besonderheit entgegentritt.

Und können sich fragen, wo könnte denn der das als Lösung gefunden haben, dieses. Also es gibt so Besserwisser, das ist auch so also das geht einem sehr auf den Senkel äh und und äh die die machen immer andere zum Objekt.

[18:54] Ihre Besserwisserei. Ständig müssen die den anderen korrigieren

Und wenn man dann fragt, was was hat der denn da was erlebt und da wird man feststellen, der hat als Kind erlebt, dass,

Ihm jemand ständig korrigiert hat.

Ihm zum äh und er ist von anderen zum Objekt von deren Besserwisserei geworden und dann hätte er zwei Möglichkeiten gehabt, entweder sich klein zu ducken und einfach nichts mehr zu sagen.

Und alles so zu machen, wie die das machen und äh hätte aber auch die Möglichkeit zu sagen, nee, ich weiß das besser.

Ich lese jetzt mal ein bisschen was und eigne mir ein bisschen Wissen an und so und dann zeige ich denen mal, wer hier wer hier Bescheid weiß. Da kommen dann solche Klugscheißer raus.

Sitzende, wir reden hier ja offen miteinander und das ist ja nicht so, dass wir da irgendwie Bewertungen reintun, weil wir uns ja darüber im Klaren sind, dass es auch gar nicht darum geht, dass als besser oder schlechter zu bewerten.

Es ist anders und darum geht es mir. Es geht darum, dass wir den Anderen verstehen als einen anderen Menschen, der andere Erfahrung gemacht hat, der andere Probleme.

[20:04] In seinem Leben und der deshalb auch andere Lösungen gefunden hat und wir können froh sein, dass wir den getroffen haben, weil

dann hilft es uns, weil der hat ja dadurch was ganz Besonderes auch in sich angelegt. Der hat ja bestimmte Fähigkeiten herausgebildet

bestimmte Kompetenzen, der der kann jetzt auf einmal Dinge, die die ich nicht kann, weil ich einen anderen Weg gegangen bin und deshalb ist das das Schönste, was mir passieren kann, dass ich mit anderen und zwar nicht Gleichgesinnten und allen

ähnlichen, sondern mit möglichst unterschiedlichen. Vielfältigen

Menschen zusammenkomme, weil von denen kann ich eigentlich am besten was lernen und mit denen macht auch der Austausch am meisten Spaß. Langweiligste, was es gibt, wenn lauter Gleichgesinnte sich da darüber unterhalten, was die beste Faltencreme ist.

Okay, ähm lassen wir das noch mal so äh in in meinen Worten äh für mich nochmal zusammenfassen. Das heißt, äh in unserer Kindheit ähm und das finde ich ein schönes Wort. Haben wir Lösungen.

Für Probleme oder Umstände, die im Außen einfach da waren, wie halt zum Beispiel bei mir Toten einer Mama und dann der Rest, der dann so passiert ist um mich herum und also ich würde ja sagen, diese diese Lösungen sind dann.

[21:27] Muster, an denen wir heute dann als Erwachsener zu knabbern haben.

[21:32] Genau, da hängen wir dann drin, die finden wir aber richtig. Also der zwanghafte findet das total richtig, dass das alles, wie er das macht mit der Zahnpastatube, weil

das hat er sich ja selbst ins Hirn gebaut. Es hat ihm geholfen. Es ist seine Lösungsstrategie und deshalb identifiziert er sich damit und er wird alles tun

äh und sich verteidigen, ähnlich wie einer, dem einer versucht, den Arm abzuschneiden.

Wenn einer kommt und ihm diese Lösung in Frage stellt, deshalb hängen die Leute so mit mit einer Bissenheit an an dem, was sie da aus sich selbst gemacht haben

Also noch deutlicher an den Vorstellungen und Überzeugungen, zu denen sie im bisherigen Leben dann gelangt sind. Das sind ja auch Lösungen, ne?

Mhm. Also gibt Leute, die kenne ich so vor allen Dingen aus der Wirtschaft, die sind fest davon überzeugt, dass ohne Druck keine Leistung kommt.

[22:31] Dass bestimmt deren ganzes Leben und wenn ich denen sagen würde, du pass mal auf, das das stimmt doch gar nicht. Guck dir doch mal einen kleinen Jungen an, wenn der einen Turm baut.

[22:41] Ne, aus Bauklötzen. Der will doch nicht ein Mittel

mäßig hohen Turm bauen. Der will immer den höchsten Turm bauen, das heißt die Leistungsbereitschaft bringt jedes Kind schon mit auf die Welt. Und erst wenn man die kaputt gemacht hat, dann muss man sie wie im Zirkus durch Dressurmethoden wieder einigermaßen aufbauen.

Das bleibt aber immer ein ein ein up ein ein eine eine

Kümmerversion von Leistungsbereitschaft gemessen an der Leistungsbereitschaft, die entstanden wäre, wenn der kleine Junge mit seinem Turmbau unterstützt worden wäre, anstatt dass da der Papa kommt und sagt, ja, hast aber einen schönen Turm gebildet, aber guck mal, ich kann noch einen viel größeren

aus, ne? Kind zum Objekt der Bewertung gemacht, der baut keine Türme mehr.

[23:28] Okay, also ich gehe jetzt mal davon aus, dass die die Menschen, die hier im Kongress dabei sind, die haben mir schon so ein bissel Idee, wenn sie sagen, inneres Kind, ha äh habe so meine Muster oder auch

wie ich gelernt habe vielleicht äh was ich dafür tun muss um um geliebt zu werden oder oder um Anerkennung zu bekommen. Das san ja diese diese Lösungen dann

Nimm uns mal noch ein bisschen mehr mit.

[23:56] Was was bedeutet das für für unser Gehirn, wenn wir so eine Lösung lernen

Und dann ja ganz lang uns damit, so wie du sagst, identifizieren. Was was wie schaut was was macht es dann da oben?

[24:12] Rein technisch ist das nicht so irrsinnig interessant, also

Du sagst jetzt du. Das muss äh das das äh menschliche Hirn ist ja zeitlebensplastisch. Das können das kann sich alles umbauen und da geht es nicht um irgendwelche Substanzen, die da ausgeschüttet werden. Diese

Botenstoffe und da geht's auch nicht um Hardware und Software, sondern

Nervenzellen haben Fortsätze mit diesen Fortsetzen stehen die miteinander in Kontakt und diese Muster

Vernetzungen, die da entstehen, die bestimmen dann

die jeweiligen Funktionen, die in dem von dem Bereich übernommen werden, wo dies entstanden ist. Im Nierenstamm ist es was anderes als weiter oben und die eigentlich interessanten Vernetzungen entstehen eben da vorne in diesem Frontallappen.

Präfrontale Rinde heißt das. So und da hast du immer die Situation und das ist

ein Grundprinzip der Arbeitsweise des Gehirns, dass dass dass wir bei allem, was wir tun, einen Zustand anstreben, wo möglichst wenig Energie verbraucht wird. Mhm.

Das hängt mit dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik zusammen und das würde das und das macht das Hirn auch ohne, dass wir denken.

[25:25] Also das Hirn also zum Beispiel ist es so, wenn ich jetzt so eine Tasse nehme, so.

[25:33] Das habe ich ja mal gelernt, als ich zwei war oder so, drei.

[25:37] Und da weiß jeder noch, wie kompliziert das ist, dass man das wackelt. Das gibt daneben. Man muss da ungefähr, was weiß ich, hundert Muskeln gleichzeitig so bedienen und im Hirn sind ein paar tausend so lassen.

Am Werke und Netzwerke, dass das alles zusammengeht

Und äh und und irgendwie äh kriege ich das dann immer besser hin. Da kommt es im Hirn sozusagen bei jeder erfolgreichen Bewegung dann zu einer Stabilisierung dieser Netzwerke, die das hingekriegt haben. Mhm.

[26:07] So entstehen im Hirn dann so so aus den ganz dünnen Nerven wegen allmählich so Straßen und ein bestimmtes Straßengeflecht

Und das ist dann das innere Bild vom Kaffee trinken und oder von zur Tasse greifen

Jetzt wenn ich jetzt erwachsen bin oder wenn ich das gelernt habe, muss ich nicht mehr muss mein Hirn nicht mehr jeden einzelnen Muskel steuern, sondern ich rufe diese Gestalt auf, dieses Bild.

Ich will jetzt was trinken, dann macht es das automatisch. Das kostet keine Energie mehr

Das Gleiche kennen wir alle vom Autofahren, ne? Das ist am Anfang furchtbar, weil alle Gänge und dieses ganze Zeug, was man auf was man da alles achten muss, man kommt schweißgebadet aus dem Auto raus am Anfang, ne und dann hat sich das automatisiert,

das sind also solche Bahnen entstanden und jetzt kostet das überhaupt keine Energie mehr. Da kann man dabei auch noch telefonieren, wenn's erlaubt wäre und man kann auch sonst was machen

Wenn sich die Landschaft anschauen und manchmal fährt man dann sogar vor lauter Automatismus an dem vorbei, wo man eigentlich hin will.

[27:08] So, das sind alles Mechanismen, die das Hirn versucht sozusagen Komplexität

in einfachere Muster zu packen und die werden dann benutzt, um die Handlung zu lenken.

So und da gibt es solche Muster, die solche einfachen Handlungsabläufe lenken, jetzt mit dem Kaffee trinken oder dem Autofahren und dann gibt es aber auch übergeordnete Muster, die das Hirn herausbildet, um das ganze Verhalten zu steuern.

War der erste Teil dieses wundervollen Gesprächs. Sei gespannt auf den zweiten, der folgt in der nächsten Woche. Ich freue mich, wennst wieder mit dabei bist.




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