Mit 2 Müttern in Sekte aufgewachsen (Sonja Piontek) #148

Episode #148: In dieser Episode ist Sonja Piontek zu Gast. Sie erzählt von ihrer Kindheit in einer Sekte in Indien mit ihren beiden Müttern und ihrem "Phönixweg".  Sonja spricht auch über ihr Buch, das zur Selbstreflexion und -verbesserung anregt.

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Es folgt eine ausführlich textliche Version des Videobeitrags. Bitte entschuldige eventuelle Ausdrucksfehler oder seltsamen Satzbau. Der Text ist ein automatisches Transkript des Videos.

Mit 2 Müttern in Sekte aufgewachsen (Sonja Piontek) 

Speaker A [00:00:00]:

Es folgt Episode 148 und heute darf ich dir wieder eine Gästin vorstellen. Mit der wundervollen Sonja Piontek spreche ich über ihre ganz, ganz besondere Kindheit, aufgewachsen mit zwei Mamas in einer Sekte in Indien. Viel Freude dabei! Herzlich willkommen und grüß dich beim Podcast Heile dein inneres Kind. Ich bin dein Gastgeber Stefan Peck und ich unterstütze dich auf deinem Weg mit deinem inneren Kind. Hallo, Servus, herzlich willkommen, du wundervoller Mensch da draußen. Ich freue mich riesig und falls du das jetzt nur hörst, dann solltest du dir das jetzt unbedingt auch anschauen, weil ich habe heute die große Freude eine wunderbare Gästin bei mir zu haben. Die wundervolle Sonja Piontek ist bei mir und ich habe so die Ahnung, wir werden über eine ganz besondere Kindheit sprechen, wir werden über ganz viele Schicksalsschläge von dir sprechen, liebe Sonja. Und wir werden vor allem über deinen Phönixweg sprechen, daraus und wie du heute auch ganz viele andere Menschen darin inspirierst, durch deine eigene Lebensgeschichte, durch deine Lebenserfahrung, durch dein Wesen, das sich aus all diesen Schicksalen entwickelt hat. Ich freue mich einfach nur, dass du da bist. Herzlich willkommen!

Speaker B [00:01:27]:

Hallo lieber Stefan! Ich muss sagen, ich bin auch echt glücklich, hier sein zu dürfen, diesen Tag mit dir gemeinsam zu starten. Und wir haben ja gerade schon so gelacht. Du bist ein Österreicher, der in Bayern lebt. Ich bin eine Bayerin, die in Österreich lebt.

Speaker A [00:01:42]:

Ich glaube, wir haben ganz viel zu berichten heute. Genau, Unsere Wege haben sich auf der imaginären Landkarte schon öfters wahrscheinlich irgendwo gekreuzt. Endlich mal in dem Sinne persönlich. Sonja, Vielleicht will ich gar nicht so sehr mit was du alles bist und was du alles machst starten, sondern vielmehr mit dem, was würdest du für dich sagen, was war so die prägendste Erfahrung in deinem Leben für dich? Was war so der Punkt, wo man sagt, wenn ich da drauf schaue, auf diese Erfahrung in meinem Leben, dann hat das extrem viel mit mir gemacht?

Speaker B [00:02:26]:

Boah, das ist echt, also ich finde es super sympathisch, dass du nicht mit Zahlen, Daten, Fakten, Titeln und Co. Beginnst, sondern wirklich mit dem Menschen dahinter. Ich glaube, es gab in meinem Leben mehrere große Punkte, die mich sehr geprägt haben. Zum einen bin ich in einem sehr liebenden Elternhaus groß geworden, Aber auch da war alles andere als normal und vieles sehr außergewöhnlich und auch zum Teil herausfordert. Ich bin als eineiger Zwilling geboren. Eltern haben sich mit zwölf getrennt und aus Vater Mutter Kind wurde Mutter Mutter Kind. Auch das zu der damaligen Zeit nicht nur einfach, wundervolles Geschenk, aber viele Herausforderungen waren dann auch in der indischen Sekte. Das heißt also können wir auch gerne nachher noch im Detail drauf gehen. Also Kindheit war sehr bunt, sehr ungewöhnlich, viel umgezogen auch. Da waren viele Herausforderungen drin, aber in einem für mich sicheren Setting mit ganz viel Liebe. Und Ich glaube, ich hatte dann viele wundervolle Möglichkeiten in meinem Leben. Ich glaube, ein ganz großer Punkt, der mich immer wieder geprägt hat, war das Lernen, das was ich bekommen habe, wenn ich mich getraut habe, durch Türen durchzuschreiten. Also Türen, die sich geöffnet haben, die sich uns allen ja öffnen. Und ich hatte früh schon den Mut, eben da durchzuschreiten. Und dieses Gefühl, was sich daraus entwickeln kann, das hat mich immer wieder sehr bestärkt in meinem Leben. Und ein dritter Punkt, wo ich für mein Leben unglaublich viel gelernt habe, lernen durfte und wo sich wirklich nochmal bei mir vieles gedreht hat, zu einer mittlerweile ganz, ganz positiven Art und Weise war mein Schicksalsjahr mit ganz, ganz schweren Verlusten in 2020. Verlust des ungeborenen Kindes, Verlust des Partners und dann durch Corona auch meiner gesamten geschäftlichen Tätigkeiten. Und das war der tiefste Fall meines Lebens. Das war bei weitem die schwierigste Phase meines Lebens. Aber das war im Nachhinein auch eines der größten Geschenke. Um die Frage so zu beantworten, es waren mehrere wirklich wichtige Themen in meinem Leben. Es war nie langweilig und mein Leben ist ein wundervoller, ein wundervoller, bunter, lebendiger Weg gewesen und hoffentlich auch weiter mit ganz besonderen Menschen und mit vielen Chancen und Möglichkeiten, aber auch mit gewaltigen Herausforderungen.

Speaker A [00:05:10]:

Super, super spannend. Möchte gerne mit dir auf diese drei Punkte gerne noch mal eingehen. Aber ich kriege natürlich große Ohren, wenn du von deiner ganz besonderen Kindheit erzählst. Und das ist spannend, weil ich hatte gestern ein Gespräch mit jemandem, der auch so Sektenerfahrung hat. Ich glaube etwas anders wie du, weil das war so, würde ich jetzt mal sagen, das Bild, was jemand im Kopf hat, wenn du von Sekte sprichst. Eher, glaube ich, nicht ganz so das, was du erlebt hast oder nur zum Teil. Aber Was hat das mit dir gemacht? Also bevor wir dann auf Zwillingssein und Mutter-Mutter-Thema kommen. Aber dieses Thema finde ich einfach spannend, weil es ja oft so in Verbindung steht mit Aufgabe des eigenen Ichs und Auflösen in der großen Gemeinschaft.

Speaker B [00:06:05]:

Nimm uns mal mit. Also von außen betrachtet ganz klassischer Sektenlook, indische Glaubensgemeinschaft mit dem Guru im orangen Gewand, also wirklich alle Klischees erfüllt. Es war die Satya Sai Baba Vereinigung und die bezeichnen sich selber als freie Religionsgesellschaft oder Gemeinschaft, soweit ich weiß. Für mich ist es ganz klar eine Sekte, wobei der Sektenbegriff für mich eben nicht zwangsweise negativ vorbelegt sein muss. Und das, was ich in dieser Gruppe erleben durfte, war eine wundervolle Gemeinschaft, eine sehr wertegesteuerte Gemeinschaft, ein sehr intensives Miteinander und füreinander, ganz viel Toleranz, ganz viel Offenheit. Und das war in einer Phase. Ich bin mit ungefähr zwölf sowas in diese Gruppe gekommen über meine Mutter und habe da Menschen kennengelernt, die anders waren, die einfach viel bewusster gelebt haben, die wirklich Werte hatten, mit denen ich mich sehr gut identifizieren konnte, die viel füreinander getan haben. Und es war natürlich schon eine interessante Zeit, weil Es war gerade zu Beginn der Teenagerzeit und ich war jetzt keine im Kämmerchen meditierend betende kleine Heilige, sondern ich war durchaus ein Teenager, der kräftig gefeiert hat und auf jeder Party ganz weit vorne dabei war. Und diese Mischung aus normalem Teenager-Dasein, dieses sich-finden, die ersten Jungs toll finden, und dann aber trotzdem auch einen großen Teil der Freizeit in einer religiösen oder in einer – die Religion war es noch nicht mal so sehr für mich, aber in einer Gruppe zu verbringen, die sehr viel über wichtige, wirklich, wirklich wichtigen Themen im Leben geredet haben. Wir haben viel gesungen, auch diese indischen Bhajans Und ich bin jemand, der nicht von von Gnaden her musikalisch ist, aber der wahnsinnig leidenschaftlich gerne singt. Und das waren wundervolle Momente, die einen ganz anderen Aspekt in meinem Leben mehr ermöglicht haben und ganz andere, glaube ich, Prägung auch in einer Phase, wo natürlich ein junger Mensch sehr viel aufnimmt auch. Aber es waren auch Momente dabei, die waren grottenpeinlich. Also wenn wir Besuch zu Hause gekriegt haben und es war jetzt kein Thema, über das ich offen gesprochen habe. Und dann irgendwie meine Mutter irgendwelche Bilder hinstellte von dem Guru, wo ich auch sagte, lass mal gut sein, das muss nicht jeder kennenlernen, das Thema. Also es war kein Thema, wo ich offen darüber geredet habe.

Speaker A [00:08:46]:

Aber wenn du es so erzählst, ist es ja auch der Hintergrund für viele, glaube ich, auch in so eine Sekte zu gehen oder vielleicht auch für euch. Ist es so, im Grunde unser Wunsch nach einer Gemeinschaft, nach Verbindung, Das ist ja so das Grundwesen davon und so schön, wenn man es dann auch

Speaker B [00:09:05]:

da drin findet. Oder wenn du es da drin gefunden hast. Ja, und das funktioniert ja selbst auch in Extremen, bei Gruppierungen wie den Health Angels, wo man echt sagen kann, entspricht nicht meinen Werten. Aber was da ganz klar auf der Antrieb ist, ist dieses zu einer Gemeinschaft dazu zu gehören. In einer Gruppe zu sein, wo ich weiß, auf diese Menschen kann ich mich verlassen. Die sind für mich da auch. Und das ist ein ganz wesentlicher Aspekt, warum Menschen sich solchen Gruppen auch anschließen.

Speaker A [00:09:34]:

Wenn du das so erzählst, wurde da so der Samen in dir gelegt für Open-Minded, Achtsamkeit war sehr großes Thema, da müssen wir natürlich auch über dein Buch nachher sprechen. Wurde da in dieser Gruppe oder gab es das vorher schon in deiner Familie?

Speaker B [00:09:52]:

Ich glaube, diese Zeit in der Sekte war da natürlich maßgeblich auch ein Türöffner für mich in diese Welt. Einfach sehr bewusst über sich nachzudenken, über andere nachzudenken, füreinander da zu sein, tolerant auch einfach den Menschen zu betrachten und nicht mit irgendwelchen Ver- und Beurteilungen an eine Situation oder das Gegenüber ranzugehen. Und ich glaube, was aber da noch ganz groß eine Rolle spielt, ist, ich bin sehr viel gereist in meinem Leben, habe in sechs verschiedenen Ländern gelebt, in Deutschland, Österreich, Indonesien, ganz, ganz andere Erfahrungen. Auch dort in einer muslimischen Familie mit vier Brüdern gelebt, war dann viele Jahre in Neuseeland, in China und in Singapur. Und da habe ich schon sehr, sehr unterschiedliche kulturen und wertesysteme kennengelernt und viel einfach auch für mich mitnehmen dürfen wo ich wirklich für mich auch viel gelernt habe, was wichtig ist im Leben, was wirklich wichtig ist.

Speaker A [00:10:52]:

So vermutlich der große gemeinsame Nenner über diese Länder und im Hintergrund dessen,

Speaker B [00:11:00]:

was Leben ausmacht wahrscheinlich auch. Absolut, absolut. Und zum Beispiel ein ganz banales Beispiel aus Neuseeland. Neuseeland ist ein Land, was ich als wirkliches Seelenland für mich bezeichne. Und es ist ein Land, wo ich sehr viel darüber gelernt habe, wie unwichtig Titel und dieses ganze Material ist. Also ich bin leidenschaftliche Motorradfahrerin, fahre sehr viel im Gelände auch und habe so eine Gruppe an Freunden in Neuseeland, wo wir regelmäßig ins Gelände gehen. Alles Neuseeländer. Und der Reichste ist ein wirklich ausgemachter Multimillionär. Und der Ärmste ist ein ganz einfacher Bauer. Und das macht überhaupt nichts aus. Wir fahren alle gemeinsam, und es geht einfach nur um die Freude am Motorradfahren, am Enduro fahren. Und diese Kombination von ganz reich bis ganz arm, wir hatten dann einen internationalen Top-Athleten eine Zeit lang noch dabei, der wirklich auf Weltniveau unterwegs ist. Und das war aber völlig normal. Also es ist einfach so, wir haben alle Lust auf dieselbe Sache, also machen wir es gemeinsam. Und es geht nicht darum, was steht auf deiner Visitenkarte, wie viele Nullen sind auf deinem Konto, sondern einfach nur, was bist du für ein Mensch? Wie viel Freude kann ich mit dir haben? Und der einzige Unterschied war dann vielleicht das Equipment, beim einen ein bisschen neuer, beim anderen nicht so. Aber das war der einzige Unterschied. Und das ist was, Das haben so viele Länder und Kulturen auch für sich verloren, einfach den Menschen anzuschauen und eben nicht nur das, was nach außen so scheinbar beeindruckend ist.

Speaker A [00:12:44]:

Da habe ich schon tausend Fragen, Aber dann gehen wir in die falsche Richtung. Dann kehren wir wieder um. Genau, jetzt drehen wir einfach mal wieder um. Das was ihr jetzt rausgehört habt, war auch dieser Sekte, war ja auch etwas, was sich positiv geprägt hat. Total. Was ist aus deiner Kindheit, ob es dann dafür Spuren geblieben wurden, wo du sagst, da sind Wunden oder Verletzungen in mir entstanden, die durfte ich im Laufe der Zeit meines Lebens entdecken, heilen,

Speaker B [00:13:14]:

an die Hand nehmen? Ja, im Laufe des Lebens ist gut. Also ich habe sie sehr, sehr spät erst für mich entdeckt. Ich habe in der Phase, wo ich wirklich so viele Verluste hatte, habe ich angefangen, sehr stark auch mit mir zu arbeiten. Bin sehr stark in die Arbeit auch gegangen, auch mein inneres Kind erst mal kennenzulernen. Das war ein Konzept, das war davor für mich so, ja, ja, lass die anderen mal reden. In mir ging es ja gut, ich brauche so etwas nicht. Ich hatte ja eine top Kindheit.

Speaker A [00:13:42]:

Und das ist richtig, weil das höre ich nämlich so oft von Leuten, die zu mir sagen, Stefan, ich bin jetzt zwar hier und spreche mit dir, aber eigentlich habe ich eine gute Kindheit und die kriegen mir so große Ohren.

Speaker B [00:13:52]:

Richtig. Ich bin dann auch in dieser Phase, als ich gemerkt habe, ich brauche Hilfe, um da irgendwo aus meinem ganz tiefen Tal der Tränen wieder rauszukommen, habe ich für mich den Hoffmann-Prozess gemacht. Ich bin da nur hingegangen, weil ich so viel von Freunden das Thema empfohlen bekommen habe. Ich bin da hingegangen mit dem, naja, Im schlimmsten Fall habe ich jetzt eine Woche Zeit und ein bisschen Geld verbraten. Im besten Fall hilft es mir ein bisschen, aber eigentlich brauche ich es ja gar nicht, weil ich hatte eine Bombenkindheit. Ich saß da also an dem ersten Tag auch mit dieser, ja Arroganz war es nicht, aber mit dieser Gewissheit, die anderen tun mir echt leid, die wurden vergewaltigt, die wurden verstoßen und und und geprügelt und ich saß da so mit, mei, ging es mir gut. Und ich habe wirklich sehr liebende Eltern, aber irgendwann habe ich begriffen, auch ich hatte ganz ganz schwere Verletzungen in meiner Kindheit und Verletzungen, die aus überhaupt keinem bösen Willen entstanden sind, die eigentlich sogar aus Liebesbekundungen entstanden sind. Es ging dann um die Frage, wie oft hast du als Kind gehört, ich liebe dich? Und da waren ganz viele, die sich gemeldet haben, die gesagt haben, gar nicht, ich habe es nie gehört. Ich dachte mir, ihr Armen, ihr habt echt viel noch aufzuarbeiten. Und ich dachte mir so, ich habe mich so gewogen in, ich habe es ja relativ häufig gehört, Ich wurde viel gelobt. Ich habe wahnsinnig viel Wertschätzung und Bestätigung bekommen. Und irgendwann ging mir auf, ich habe das Wort ich liebe dich oder den Satz ich liebe dich noch nie gehört. Weil was ich gehört habe, ich habe eine eineiige Schwester und unsere Eltern, gerade unsere Mutter aufgrund ihrer eigenen Vergangenheit, hatten ganz großen Wunsch danach, gerecht zu sein. Und ihre Gerechtigkeit, ihr Wunsch, es uns beiden gleichermaßen recht zu machen und gleiche Liebe zu zeigen, hat sie dazu gebracht zu sagen, ich liebe euch. Und aus einem ich liebe dich wurde damit ein ich liebe euch. Was für ein Kind durchaus natürlich schon, da ist die Gewissheit da, hey da ist jemand der steht für mich ein, Da ist Liebe da, aber es ging nie um mich. Und das ist ein Thema, was ich da wirklich erst mal erkannt habe, dass ich auf der einen Seite zwar viel Liebe bekommen habe, aber nie als Individuum diese Liebe bekommen habe, nie gesehen wurde für, du hast was gut gemacht, du hast was schlecht gemacht. Ich habe da wahnsinnig viel begriffen in dieser Phase. Es ist mir auch klar geworden, warum ich so einen sehr großen Fokus für mich auf Gerechtigkeit setze und mich sehr stark dafür einsetze, dass sowohl positives als auch negatives genau an die Person dann auch kommuniziert oder gefeedbackt wird, die das zu verantworten hat. Und da mache ich überhaupt keine Unterscheidung zwischen positiv und negativ. Mir geht es ganz klar darum, Hast du lieber, Stefan, was gut gemacht? Dann sage ich auch, Stefan, du hast das gut gemacht und nicht ihr. Und das ist was, was in einer vermeintlich, perfekt war meine Kindheit nicht, aber es waren halt jetzt mal, es fehlten diese großen Dramen, diese großen Traumas, von denen man oft so spricht, die waren bei mir nicht. Aber es waren trotzdem kleine traumatische Erlebnisse, die doch auch ganz schön wehgetan haben.

Speaker A [00:17:18]:

Jetzt hast du ja ganz besondere Umstände in deiner Kindheit gehabt, das mit dem Zwillingsein, finde ich schon super spannend, weil das natürlich noch mehrere Facetten hat. Oh ja. Aber gerade dieses Mutter-Mutter-Ding, das Ding, sorry wenn ich Ding nenne. Alles gut. Aber diese Konstellation, ich weiß gar nicht, ob es mir in meinen hunderten Klienten schon jemals irgendwo begegnet ist. Deswegen, nehmen wir uns da mal mit rein. Also wie war das für dich als Kind? Also wie alt warst du da? War das auch so um die 12, 13? Okay, also genau.

Speaker B [00:17:56]:

Also die Partnerschaft unserer Eltern war dann schon an dem Punkt, wo es, glaube ich, allen Beteiligten für alle Beteiligten eine Erleichterung war, als die Trennung für alle ausgesprochen war. Und dann stand auf einmal eine Frau da. Ich kann mich nicht mehr genau an den Moment erinnern, aber ich wusste, dass ich so eine Mischung an Gefühlen hatte. Also da kann ich mich noch schon noch dran erinnern. Also dieses, die ist total nett, aber irgendwie total peinlich, dass unsere Mutter jetzt mit einer Frau ankommt. Und wir sind dann auch sehr schnell alle zusammengezogen in dieser 4-Weiber-WG in München. Genau, das war ein Münchner Raum. Wir sind dann relativ bald aufs Land rausgezogen in ein wunderschönes Haus gemeinsam mit der Karin. Ich habe die Karin sehr schnell als Mensch in mein Herz geschlossen, sehr bald auch als sehr enge Person in meiner Familie. Sie wurde, also sie ist heute ganz klar meine zweite Mutter und ich habe wirklich drei gleichwertige Eltern. Das hat natürlich ein bisschen gedauert, weil dafür muss man sich auch kennen, schätzen, lernen und einfach auch erstmal geschnuppern. Aber es war von Anfang an, war das ein echtes Geschenk, sie in der Familie zu haben. Was brutal schwierig war, weil es einfach grottenpeinlich war, waren so Momente wie Elternabend. Da kann ich auch ganz klar sagen, das haben unsere beiden Mütter nicht sehr souverän gespielt, sind sie halt angekommen, händchenhaltend zum Elternabend reingelaufen. Und das sind so Momente, also es geht in der heutigen Zeit deutlich eher. Damals, ich meine, das ist jetzt auch schon schon 25 Jahre knapp her. War das echt eine andere Sache. Das sind Fehler, die wurden gemacht. Da hätte man das ganze Thema etwas subtiler angehen können. Aber es ist so passiert, wie es passiert ist. Ich weiß, dass es einfach peinliche Momente gab. Aber es war immer so, dass ich von Anfang an gesehen habe, dass das ein ganz besonderer Mensch war, der mir als zusätzliche Bezugsperson geschenkt wurde. Und ich glaube, wir haben ja im Leben immer die Wahl, wie sehen wir sowas. Und ich habe immer schon es geschafft, das Positive eher zu sehen als das Negative. Also ich identifiziere mich nicht als Scheidungskind, als Opfer, sondern ich sage einfach, ich bin die Frau, die drei Eltern hat und ich sehe es einfach als riesen Geschenk. Und jedes Geschenk hat halt auch seine Herausforderung. Aber ich sehe es als riesen Geschenk, dass ich heute sagen kann, ich habe drei Eltern und da sind drei Menschen, die mich wirklich lieben und die ich liebe und die für mich da sind.

Speaker A [00:21:01]:

Ja, ganz großartig, weil das total spürbar ist. Was man auch merkt, wenn du das erzählst, ist deine Art und Weise, die Dinge zu sehen. Und ich glaube, das einschneidende Lebensereignis hat viel mit dir in den Bezug gemacht. Aber ich glaube, das war auch schon vorher da, dass du sehr open-minded aufgewachsen bist und dadurch, das was du vorher gesagt hast, auch so zu mir dieses, dass die Türen, die dir das Leben quasi greifen, dass du einfach durchgegangen bist. Und dass du heute nicht sagst, ich bin Scheidungskind, sondern ich habe drei Eltern und drei liebende Eltern und das einfach auch dadurch so ein bisschen

Speaker B [00:21:43]:

dich stärkt, als wie dass es dir etwas nimmt. Und das ist total gut. Absolut. Und oft ist es ja so, wir können die Dinge ja von links oder von rechts betrachten. Da kann ich nur sagen, betrachtet sie von der schönen Seite. Es liegt doch an uns selber zu sagen, was mache ich aus einer Situation? Und Jetzt sind wir in einem Umfeld, in einer Kultur, in einem Land, wo wir sowieso schon so viel Gutes mitbekommen haben. Wir haben keine großen, wirklich echten Existenzärzte. Wir werden immer alle zu essen haben, eine Wohnung, Dach über dem Kopf, medizinische Versorgung. Und damit haben wir so viel mehr als so viele Menschen schon. Und alles andere ist Gestaltungsfreiraum, wirklich unsere Verantwortung.

Speaker A [00:22:25]:

Da merkt man natürlich die Reisende in dir, die diese Erfahrungen gesammelt haben, auch diese Menschen so gesehen hat, die das nicht haben, das macht nur die ganze Weile. Absolut. Vielleicht auch wenn die Kurve jetzt gerade groß ist, aber ich möchte trotzdem dahin, weil es ja so, auch ein Stück weit, soweit ich es verstanden habe, dieses Buch, das du geschrieben hast, das Ergebnis deiner Lebensreise bisher ist.

Speaker B [00:22:51]:

Richtig.

Speaker A [00:22:52]:

Da steht jetzt groß, Achtsamkeit drüber. Richtig. Da macht es in mir dann im Stereo auch so eine Achtsamkeit, Ich kann es schon gar nicht mehr hören. Ich bin dir ganz ehrlich, ich habe nichts von dir. Ja, wenn mir etwas interessiert, kann man es gar nicht sagen. Aber nimm uns mal mit.

Speaker B [00:23:13]:

Du bist so gut, dass ich so lache. Aber ich hatte genau dasselbe. Ich hatte keinen, wirklich gar keinen Bezug zum Thema Achtsamkeit. Für mich war das so, ich komme ja wirklich auch aus einer sehr international erfolgreichen Konzernkarriere, habe mich dann super erfolgreich selbstständig gemacht. Also ich war immer schon Powerfrau mit Herz, aber schon auch sehr verstandgetrieben. Und dieses Wort Achtsamkeit, gerade vielleicht auch durch diesen Sekten-Background, hatte für mich zu viel Ringelsocke, zu viel Räucherstäbchen und zu viel Ich-setz-mich-im-Schneidersitz-hin-hauche-einmal-das-Om-ins-Universum-und-schon-geht-es-mir-gut. Und das hat für mich nicht funktioniert. Also das Wort war, ich habe es glaube ich noch nicht mal verwendet in meinem Sprachgebrauch. Es war einfach non-existent. Und Ich hatte ja dann in 2020 doch diese sehr, sehr schwere Lebenskrise, wo ich wirklich so tief gefallen bin wie noch nie. Das war eine Multitraumatisierung par excellence. Innerhalb von wenigen Monaten, Kind verloren, ungeborenes Kind, Partner verloren, alle beruflichen Aktivitäten verloren. Und ich bin von ganz, ganz oben, ganz, ganz tief gefallen. Und ich habe in der Phase wirklich erstmal so viel geweint, wie noch nie in meinem Leben. Ich habe Schmerzen empfunden, die ich weder körperlich noch emotional für möglich gehalten hätte. Das war eine sehr schwere Zeit für mich. Es gab auch Momente, da wusste ich wirklich nicht, wo ich die Kraft für den nächsten Atemzug hernehmen soll. Und irgendwann war dann aber für mich auch der Punkt, wo ich für mich entschlossen habe, ich möchte wieder leben und zwar wirklich leben. Ich möchte lachen, lustig sein, fröhlich sein, erfolgreich sein, glücklich sein, verliebt sein wieder. Und das war der erste Schritt in diesem Heilungsprozess. Und dann habe ich begreifen und lernen müssen, dass es okay ist, verletzlich zu sein. Dass es okay ist, nicht okay zu sein. Dieses Konzept gab es in meinem Leben davor noch nicht so richtig. Und was es auch nicht gab, war das Umhilfe bitten. Das Superwoman hat nie um Hilfe beten müssen, weil ich habe ja alles allein hingekriegt. Ich habe gerne immer allen geholfen, aber ich habe nicht um Hilfe gebeten. Und dann kam der Moment, wo ich gemerkt habe, ich brauche Hilfe. Ich habe mit holprigen Schritten gelernt, um Hilfe zu beten. Und ich habe in der Phase sehr, sehr viel über mich nachgedacht, über mich an mir gearbeitet, habe dann eben auch den Hoffmann-Prozess gemacht, dort sehr, sehr viel über mich gelernt und habe auch mich ganz bewusst auf die Stärken und die Werkzeuge fokussiert, die mich davor, vor diesem dramatischen Schicksalsschlag, wirklich auch so stark und so glücklich gemacht haben, die mich erfolgreich gemacht haben, die mich zu so einer lebensfrohen Frau auf der internationalen Überholspur gemacht haben. Und das ist ja wirklich viel. Da kann man auch mal sagen, okay, was habe ich davor gemacht, was mir jetzt auch helfen kann? Und das kombiniert mit einer wirklich viel, mit einem viel tieferen Verständnis, ob auch meiner Verletzlichkeit und der Möglichkeit auch mal gelernt zu haben, um Hilfe zu bitten. Das war dann der Punkt, wo ich gesagt habe, das möchte ich teilen. Das möchte ich mit der Welt teilen. Und ich hatte dann relativ schnell das Konzept des Buches stehen, das muss darum gehen, sich erstmal selber kennenzulernen, zu sehen, wer bin ich überhaupt? Wo komme ich her? Nicht nur jetzt hier, wer sind meine Eltern, in welchem Land bin ich geboren, sondern auch, was habe ich für Herausforderungen schon gehabt in meinem Leben, welche habe ich gemeistert, was für Highlights hatte ich, was für Schicksalsschläge, was für Themen. Wo komme ich also her, dass ich heute hier stehe? Dann aber auch mal sich ganz bewusst überlegen, Bestandsaufnahme, wo stehe ich heute in meinem Leben? In Themen wie Partnerschaft, Liebe, Gesundheit, Ernährung, Arbeit, Work-Life-Balance, zu Hause, mein Umfeld, mit was für Menschen umgebe ich mich. Und dann erst mal zu überlegen, wenn ich weiß, wo ich herkomme und wo ich stehe und wer ich bin, dass ich dann überlege, wo will ich überhaupt hin und wie komme ich dahin. Und dieses Konzept stand dann und mir hat noch so das große Schlagwort gefehlt. Und je mehr ich darüber nachgedacht habe und je mehr ich eingetaucht bin in die Materie, umso mehr wurde mir dann bewusst, das ist gelebte Achtsamkeit. Und auf einmal war ich bei dem Wort, was für mich davor überhaupt nicht funktioniert hatte. Aber ich habe für mich dann eben auch begriffen, Achtsamkeit ist kein keine sphärische Theorie, sondern Achtsamkeit ist was ganz Konkretes, was es dir ermöglichen kann, ein glücklicheres, zufriedeneres, leichteres Leben zu leben und die Sorgen natürlich nicht alle aufzulösen, aber die Schwere aus dem Alltag rauszunehmen und die Sorgen aufzulockern und einfach viel Schwere rauszunehmen. Und auf einmal stand eben dieses Wort da und das Buch heißt jetzt ich mein Workbook für mehr Achtsamkeit und ganz bewusst das ich auch mit drin, weil es geht um mich selber. Es geht um mich, es geht um mein Leben und die Verantwortung, die ich eben für mich selber übernehmen kann und darf, zu sagen, ich möchte glücklich sein.

Speaker A [00:28:38]:

Und wenn du das so sagst, auch wenn wir vorher nicht darüber gesprochen haben, aber wenn du da schon vom Workbook sprichst, jetzt hören jetzt Leute und kriegen vielleicht große Ohren und sagen, da kann ich was tun. Was kann denn, weil das sind natürlich große Fragen. Wer bin ich, wo komme ich her? Das braucht ein bisschen mehr Zeit und Auseinandersetzen. Aber es gibt vielleicht was Kleines.

Speaker B [00:29:00]:

Genau, also Das Buch ist ganz bewusst nicht aufgebaut im Sinne von hier sind die nächsten 25 freien Seiten, schreiben Sie mal bitte einen Aufsatz, wer Sie sind.

Speaker A [00:29:10]:

Nennen Sie sich mal zwei Wochen Urlaub?

Speaker B [00:29:12]:

Nein, überhaupt nicht. Ziel war, das auf eine ganz leichte, umsetzungsorientierte Art zu machen. Die meisten Kapitel sind nur eine Doppelseite groß. Das heißt, es ist ein bisschen Text, es sind ein paar Fragen, die durchaus tief gehen. Zum Beispiel bei der Bestandsaufnahme zum Thema Zuhause. Wohnst du in einem Haus, Schrägstrich an einer Wohnung, oder ist es dein Zuhause? Wie gerne gehst du nach Hause? Wer sind die Menschen, die zehn wichtigsten Menschen, die zehn präsentesten Menschen in deinem Leben. Und zwar nicht nur physisch, wie jetzt dein Partner, dein Kollege, sondern wer sind auch Menschen, mit denen du gedanklich sehr viel Zeit verbringst? Positiv wie auch negativ. Also es kann jemand sein, dessen Podcast du jeden Tag hörst. Es kann aber auch jemand sein, den du vielleicht noch nicht mal kennst, wie der total belastende Chef deines Partners, der aber jeden Tag Gesprächsthema ist. Und da zum Beispiel einfach mal konkret zehn Namen aufzuschreiben, um zu sehen, wer sind die zehn präsentesten Menschen in deinem Umfeld. Man sagt ja immer so, sag mir deine fünf besten Freunde oder zeig mir deine fünf besten Freunde und ich sag dir, wer du bist. Und wir sagen ja, ja, weiß ich ja. Aber die mal wirklich hinzuschreiben und zehn Namen konkret hinzuschreiben und dann ganz einfach dahinter sind jeweils drei Smilies, lächelnd, neutral und negativ. Und dieser Person dann einfach ein Smiley zu geben und dann ganz deutlich zu sehen, okay, die zehn Menschen, die in meinem Leben den meisten Raum einnehmen, haben die eher positive Smilies? Sind die neutral? Ein paar sind auch immer okay. Oder sind da zu viele Negative dabei? Und das allein mal visuell vor sich zu sehen, das ist keine schwierige Übung. Das geht relativ schnell. Aber da hast du ganz schöne Aha-Erlebnisse. Und dann kannst du halt wirklich auch sagen, okay, da sind jetzt ein paar zu viele Negative drauf, wie kann ich damit umgehen? Kann ich zum Beispiel, wenn jeden Tag dieser nervige Chefgesprächsthema ist, kann ich vielleicht einfach sagen, ich bin für dich da, mein lieber Partner, aber lass uns vielleicht nicht jeden Abend über diesen Menschen sprechen. Lass uns heute einfach mal über etwas Positives sprechen. Oder ich kann aber auch sagen, wie verbringe ich mehr Zeit mit den Positiven oder wie bringe ich ein paar positive mehr rein. Gibt es jemanden in meinem weiteren Umfeld, mit dem ich total gut lachen kann? Warum rufe ich diese Person nicht öfter an? Weil schon habe ich bei den Szenen, vielleicht habe ich dann diese Person, mit der ich so fröhlich bin, reingeschoben und eine der negativen rutscht dadurch eine Stufe runter. Und je mehr positive ich reinnehme, Umso weniger Raum haben ja die Negativen. Also ich muss keine Schwiegermutter, keinen Chef, keinen grantigen Nachbarn ausstreichen. Ist ja in der Realität oft nicht ganz so einfach. Aber ich kann zum einen die Intensität des Kontaktes versuchen besser zu managen und ich kann halt mehr Positives reinnehmen, weil dann das Negative automatisch nach unten rutscht. Also ganz konkrete, einfache Übungen, die mit einer Leichtigkeit und Freude

Speaker A [00:32:30]:

zu machen sind, um einfach mehr über dich und dein Leben zu lernen. Ja, sehr gut. Wunderbar. Wir werden das Buch auf jeden Fall unten in den Show Notes und in der Videobeschreibung reinhauen, dass die Leute da hinfinden. Sehr gerne. Ich liebe das, wenn die Dinge praktisch, pragmatisch, anwendbar, lebensnah

Speaker B [00:32:46]:

sind. Und ich bin wirklich ein umsetzungsorientierter Mensch. Mir geht es nicht um irgendwelche Theorien. Mir geht es wirklich darum, was kannst du heute konkret machen, dass es dir heute Nachmittag schon besser geht? Ja, wunderbar. Ganz banal, ganz einfach. Und vielleicht an der Stelle darf ich ganz kurz noch was sagen, weil wir haben vorhin ja so gelacht mit dem Thema, oh Gott, Achtsamkeit. Ich hatte den Veit Lindau, the 1 and only, gebeten, das Vorwort zu schreiben und seine erste Reaktion war genauso. Und Er hat dann zugesagt letzten Endes und als ich dann das Vorwort aufgemacht habe, ich habe mich begrümmelt vor Lachmann, weil er sagt, seine erste Reaktion war, oh Gott, nicht schon wieder ein Buch über Achtsamkeit? Und gemacht hat er es dann aber, weil es eben so ein anderer Ansatz ist, weil es meine eigene Persönlichkeit, mein Leben und mich selber in den Vordergrund stellt und ganz viel eben mit mir selber arbeitet und nicht irgendwelche Theorien plattklopft, sondern wirklich sagt, was kann ich für mich und mein Leben Konkretes tun.

Speaker A [00:33:47]:

Ja, voll schön, wunderbar. Wenn du das so beschreibst und auch so deine Reise, die jetzt nur als Sinnbild, ja, so diesen Antrieb, den du aus deiner Kindheit an positiven Dingen mitbekommen hast, das erfolgreiche Leben, das du dann wirklich auch gemeistert und gelebt hast, bis zu dem Zeitpunkt, wo quasi in deinem Leben alles in dieses Loch fällt. Aber um daraus genau diese Tiefe zu gewinnen, von der du jetzt sprechen kannst, weil sonst könntest du nicht darüber sprechen. Und wenn wir zwei heute nicht hier im Heidelberg Kind Kongress, äh, Kongress sage ich schon, den gab es auch, aber im Heidelberg Kind Podcast sitzen, sondern Da wärst du wahrscheinlich immer noch irgendwo auf der Erfolgsspur, aber hättest diese Tiefe in dir selbst.

Speaker B [00:34:39]:

Richtig. Also insofern bin ich dankbar für das, was mir passiert ist. Ich brauch's grad nicht nochmal, so eine Phase, weil das echt wahnsinnig viel Energie zieht. Aber es war ein Geschenk, aber auch weil ich es als Geschenk angenommen habe. Und da haben wir einfach, wir haben jeden Tag die Wahl. Jeden einzelnen Tag haben wir die Wahl. Ja und Das, was ich als Hauptbotschaft auch nochmal herausstreichen möchte bei dir. Wir haben die Wahl und wir haben zumindest

Speaker A [00:35:07]:

die Wahl und die Möglichkeit,

Speaker B [00:35:08]:

uns helfen zu lassen. Absolut. Und ja, wir haben natürlich keine Wahl, auch um aufs innere Kind zurückzukommen, was uns in der Kindheit passiert ist. Aber wir haben die Wahl hinzugucken. Wir haben die Wahl, dieses innere Kind in den Arm zu nehmen und zu sagen Jetzt bin ich für dich da. Ja, und ich möchte sogar noch einen Schritt weitergehen. Wir haben nicht nur die Wahl.

Speaker A [00:35:29]:

Ich finde auch durch die Möglichkeiten, die wir haben, haben wir echt auch eine Verantwortung für die Generation, weil wir sagen, hey, mal schauen unsere Eltern an oder unsere Großeltern, die waren mit ganz anderen Dingen beschäftigt, die hatten gar nicht die Möglichkeit, das Wissen, den leichten Zugang, keine 150 Podcasts zum Thema Achtsamkeit oder Co. Da finde ich auch ein Stück weit mehr uns noch in die Verantwortung zu nehmen. Wir haben die Wahl und gleichzeitig auch die Verantwortung unserer Generation und unserer nächsten Generation. Ich bin ja Papa, ich habe die Verantwortung,

Speaker B [00:36:04]:

meinem Kinder gegenüber nicht mehr den gleichen Mist an meine Kinder weiterzugeben. Ja und auch du wirst trotzdem Fehler machen. Absolut. Aber wenn du ihnen das Bewusstsein mitgibst, dass sie das anschauen können und dürfen und Hilfe bekommen für die kleinen Irritationen, die du ihnen vermutlich mitgeben wirst, ganz unbewusst, dann ist es ein riesen Geschenk.

Speaker A [00:36:26]:

Beim Thema Hilfe möchte ich jetzt noch meine Überleitungen, Ich liebe sie, sie sind super. Ich bin nämlich nur in der Hauptstadt, für euch da draußen ist es immer schwierig, dem zu folgen. Super, also ich sehe aber zumindest, dass du gerade nachgedacht hast. Ja genau, es hat oben irgendwas geraucht, vermutlich. Richtig. Beim Thema Hilfe, wieso sollten sich die Leute in der Mongolei helfen lassen? Diese Frage muss ich dir jetzt noch stellen.

Speaker B [00:36:52]:

Sehr geil, ja, Bombenüberleitung. Genau, ich bin in den letzten Jahren sehr häufig in der Mongolei gewesen. Die Mongolei habe ich kennengelernt als eines meiner weiteren wirklichen Seelenländer. Ich habe selten ein Land erlebt mit so einer spirituellen Tiefe, mit so einer Weite, mit so inspirierenden Menschen wie den mongolischen Nomaden. Ich war jetzt in den letzten Jahren immer wieder auch mit Gruppen in der Mongolei und biete jetzt im Rahmen meines Buches Ende September eine Coaching-Retreat-Reise in dieses Land an. Gibt es überhaupt noch nicht dieses Konzept. Und es ist wirklich eine einmalige Kombination aus einer faszinierenden Reise in eine der letzten großen Bucketlist-Destinationen mit einer Reise zu dir selbst. Wir werden viel Zeit mit den Nomaden verbringen, wir werden in der Weite wirklich diese Weite wirken lassen, wir werden wirklich ganz tief eintauchen in dieses Besondere der Mongolei und in dem Rahmen eben dann auch wirklich ganz intensive Coaching Sessions machen, die aber einfach einen ganz anderen Blick auf dein Leben und auf dich ermöglichen. Wir gehen zum Beispiel auch zu einer kasachischen Adler-Jägerfamilie, die wirklich mit echten Adlern jagen gehen. Den Adler kannst du dann wirklich auch auf dem Arm mal halten. Die Viecher sind brutal schwer, aber die sind sowas von graziös und mächtig und die haben eine Stärke. Und in diesem Setting werden wir zum Beispiel darüber reden, was hält dich davon ab, deine Flügel auszubreiten? Was hält dich fest? Der Adler ist ja, wenn er bei den Nomaden ist, festgebunden. Das heißt, er ist gefesselt, er kann nicht fliegen. Wenn sie aber auf die Jagd gehen, kann er losfliegen. Warum kommt er zurück? Warum fliegt er nicht ganz los und lebt sein Leben? Und in so einem Setting, mit so einem starken Bild, mit diesem Vogel, sich mal zu überlegen, bin ich jemand, der gefesselt ist? Bin ich vielleicht aber auch happy und sage, ich bin eigentlich ganz froh, dass ich bei dem Bildlichen, bei dem Nomadenlebe gefüttert werde. Im Winter ist es schön warm und ich muss mir um gar nichts kümmern, weil der macht schon. Oder sage ich aber, eigentlich ist mein Leben doch ganz woanders. Und das heißt nicht, dass ich Koffer packen muss und mein ganzes Leben auf den Kopf werfen muss. Aber vielleicht kann ich doch meine eigenen Flügel ein bisschen weiter ausbreiten und mal schauen, was hält mich zurück und wie weit möchte ich meine Spannweite wirklich ausbreiten und wie hoch möchte ich fliegen. Und das ist eben was, das geht in der Mongolei eben in eine ganz andere Tiefe in diesem Setting als jetzt in einem Coaching-Raum. Und ich bin unglaublich glücklich, dieses Angebot jetzt eben auch machen zu dürfen, zu können und habe schon ganz tolle Teilnehmer. Ich habe ein paar Plätze noch frei, aber da tut sich gerade richtig was und ich freue mich einfach drauf. Ich freue mich drauf.

Speaker A [00:40:08]:

Klingt super spannend und ich sehe schon die mongolische Weite vor mir mit dem Adler. Vielen Dank, dass du uns da mit reinnimmst und zumindest die Koffer packen, um diese Erfahrung zu machen. Richtig, richtig. Also da sollte man schon die Koffer packen. Ich sehe schon, Sonja, wir zwei hätten Gesprächsstoff für mehrere Stunden. Da habe ich noch ein paar Punkte, die habe ich jetzt gar nicht mehr ansprechen können. Aber ich möchte dir erstmal herzlich danken, dass du hier bist und hier warst und uns, glaube ich, auch einen ganz persönlichen Einblick gegeben hast in deine Geschichte, die super spannend ist, super inspirierend und einfach auch Mut macht, Adler zu sein.

Speaker B [00:40:57]:

Ja, und um bei dem Umfeld zu sein, wenn du wirklich wie ein Adler fliegen möchtest, dann umgib dich mit Adlern und nicht mit Pinguinen. Die werden dir nicht zum Höhenflug verhelfen. Ich glaube, vielleicht als letzten Satz noch das, was du, was wir vorhin ja gesagt haben, was du noch mal so bestärkt hast. Du hast nicht nur die Wahl, sondern du hast die Verantwortung für dich und dein glückliches Leben. Nimm sie wahr.

Speaker A [00:41:25]:

Auf jeden Fall. Macht es das da draußen ihr Lieben. Absolut.

Speaker B [00:41:29]:

Und danke dir lieber Stefan für diese wundervolle Zeit gemeinsam mit dir und für all deine, ja, für deine wirklich tolle Arbeit. Ganz tolle. Darf ich da an der Stelle auch noch was sagen? Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, Es ist so wichtig für einen Podcaster auch Bewertungen zu bekommen. Und insofern geht, geht rein und bewertet Stefans Podcast, weil es ist wirklich ein Geschenk, was ihr ihm geben könnt für das Geschenk, was er euch gibt. Geht rein und bewertet das. Ganz große Bitte meinerseits.

Speaker A [00:42:02]:

Vielen Dank. Danke dir Sonja. Schön, dass du da warst.

Speaker B [00:42:06]:

Schön, dass ich da sein durfte. Alles Liebe.

Speaker A [00:42:09]:

Servus.

Speaker C [00:42:10]:

Herzlichen Dank, dass du dir heute wieder Zeit für dein inneres Kind genommen hast. Für wen aus dem Kreis Deiner Lieben könnte diese Episode hilfreich sein? Wenn Dir jemand einfällt, dann leite ihr oder ihn doch gerne den Link zur Episode einfach weiter. Geh dazu auf das Teilen-Symbol rechts oben in der Episodenansicht. Von Herzen danke dafür und bis zum nächsten Mal hier im Heile Dein Inneres Kind Podcast. Dein Stefan Peck.


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